Was sind eigentlich Fake News?
Kurz vor der ersten Stunde noch kurz Instagram checken und dann erscheint so etwas in eurem Feed: „Kaffee als neues Wundermittel gegen Viren: Forscher entdecken erstaunliche Heilkraft!“
Kann das wirklich sein? Jeden Tag einen Kaffee und man ist vor Krankheiten geschützt? Klingt das zu gut, um wahr zu sein? – Spoileralarm – ja das tut es. Hier handelt es sich um ein klassisches Beispiel von Fake News.
Fake News sind absichtlich gefälschte Nachrichten, die vor allem über soziale Medien verbreitet werden. Dies geschieht aufgrund der enormen Reichweite dieser Plattformen, durch die innerhalb kürzester Zeit viele Menschen erreicht werden können. Ein weiterer Grund für die Verbreitung per Instagram und Co. ist Vertrauen; denn auf diesen Plattformen teilen wir schnell mal einen Artikel, der von Freunden gepostet oder geliked wurde ohne diesen zu hinterfragen.
Damit sich Fake News noch rasanter verbreiten können, werden oft sogenannte Bots verwendet. Bots sind automatisierte Programme, die Nachrichten verfassen und in sozialen Netzwerken verbreiten können.
Neben Bots spielen auch Deepfakes eine wichtige Rolle, wenn es um manipulierte Fotos, Video oder Audiodateien geht. Mittels neuester Technologien können realitätsnahe Fälschungen erstellt werden, die oft täuschend echt wirken. Diese Deepfakes können sowohl zu Unterhaltungszwecken genutzt als auch missbraucht werden, um Fehlinformationen zu verbreiten oder Personen zu diskreditieren.
Das Massachusetts Institute of Technology hat die Verbreitung von Fake News untersucht und festgestellt, dass sie sich fünfmal schneller verbreiten als echte Nachrichten. Außerdem zeigte sich, dass falsche Nachrichten mit einer 70 Prozent höheren Wahrscheinlichkeit retweetet werden als wahre Inhalte. (vgl. Dizikes 2018)
Quelle: Dizikes, Peter (2018) “Study: On Twitter, false news travels faster than true stories”, Abgerufen am: 2.7.2024 von https://news.mit.edu/2018/study-twitter-false-news-travels-faster-true-stories-0308
Aber warum verfasst jemand Fake News? Welche Motivation treibt die Täter an?
Falschmeldungen sind kein Phänomen des digitalen Zeitalters. Schon immer gab es Menschen, die Unwahrheiten verbreitet haben, um verschiedene Ziele zu erreichen, wobei politische Interessen häufig im Vordergrund standen.
Auch heute ist das nicht anders. Politische Hetze ist einer der Hauptgründe für die Verbreitung von Fake News. So werden zum Beispiel Skandale erfunden, um den Ruf eines Politikers zu ruinieren oder/und Wahlergebnisse zu beeinflussen. Allerdings sind Fake News nicht immer politisch motiviert. Auch kommerzielle Interessen können der Auslöser sein. Ihr habt bestimmt schon einmal Schlagzeilen gesehen, die so kurios waren, dass sie eure Neugier geweckt haben und ihr einfach draufklicken musstet. Nur um dann festzustellen, dass die Seite überhaupt nicht das liefert, was ihr erwartet hattet. Zeitverschwendung für euch – Gold wert für die Verfasser. Denn genau darum geht es beim sogenannten Clickbaiting (zu Deutsch: Klickköder). Kennzeichnend für Clickbaits sind reißerische Überschriften und Vorschaubilder, die auf eine Neugierde beim Leser abzielen, indem sie eine "curiosity gap" erzeugen. Diese Neugierde soll durch den Klick auf den Artikel befriedigt werden, was wiederum zu einer Steigerung der Seitenaufrufe führt, neue Kunden anzieht und somit die Bekanntheit der Seite steigert sowie die Einnahmen erhöht.
Besonders empfänglich für Fake News sind Menschen übrigens in Krisenzeiten, wie es zum Beispiel bei Corona der Fall war. Da es sich um eine noch nie zuvor dagewesene Krankheit handelte, waren viele Bürgerinnen und Bürger verunsichert und haben akribisch nach Antworten auf ihre Fragen gesucht. Ein gefundenes Fressen für manipulierte Nachrichten also, die sich die Unsicherheit der Bevölkerung zunutze gemacht und oft Falschnachrichten zum Thema Impfungen oder anderen Aspekten der Pandemie verbreitet haben.
Eine weitere Art von Falschmeldungen stellt das sogenannte Phishing dar. Beim Phishing werden mittels gefälschter Anzeigen oder Nachrichten Menschen dazu aufgefordert ihre persönlichen Daten anzugeben, was im schlimmsten Fall zu einem erheblichen finanziellen Schaden führen kann.
Rechtliche Lage
Manipulation, gesellschaftliche Spaltungen und Rufschädigungen - Fake News können gravierende Folgen haben. Aber was sagt eigentlich das Gesetz dazu?
Hand aufs Herz – Kleine Lügen kommen im Alltag vor und sind in der Regel nicht strafbar. Die manipulative und bewusste Verbreitung von Falschnachrichten kann jedoch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Mögliche Straftatbestände reichen von übler Nachrede über Verleumdung bis hin zu Beleidigung. Je nach Schwere des Falls können Geld- oder sogar Haftstrafen drohen.
Na, wie sieht's aus? Nutzt euer Wissen und checkt unseren fiktiven Feed. Eure Aufgabe ist es für jeden Fake News-Artikel zu überlegen, welche Motivation dahinter steckt.