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Warum sind Jugendliche besonders anfällig für islamistische Propaganda?

Jugendliche sind im Internet zunehmend mit radikalen Inhalten und manipulativen Ansprachen konfrontiert. Sie können leichter Opfer von Propaganda und antidemokratischen Strategien werden. Oft werden problematische Inhalte einfach unreflektiert geteilt und verbreiten sich viral. Zusätzlich kann man sich mit ein paar Klicks im Netzt leicht einer Gruppe oder Gemeinschaft anschließen und ist ein Teil davon. Was sind die persönlichen Motive, dass sich Jugendliche überhaupt für ideologische Angebote interessieren?

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Im Netz stoßen Jugendliche heute bei Fragen zum Islam fast zwangsläufig auf islamistische Angebote, die ihnen scheinbar einfache Antworten und Lösungen bieten. Die Botschaften sind in einer Sprache, die die Zielgruppe versteht und die authentisch erscheinen. Viele Angebote sind so aufbereitet, dass sie an der Lebenswelt der Jugendlichen andocken und auf emotionaler Ebene wirken.

 

In diesem Modulteil wollen wir der Frage nachgehen, warum Jugendliche anfällig für islamistische Propaganda sind? 

Die islamistischen Gruppierungen sind vielfältig und bedienen ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Es ist wichtig, religiöse Angebote in den sozialen Netzwerken kritisch zu hinterfragen und entsprechende Bewegungen, verschleiernde Strategien, Manipulationsmechanismen und Narrative zu erkennen. Denn islamistische Gruppen nutzen gezielt die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen Jugendlicher aus. Die Verbreitung islamistischer Propaganda im Internet und Social Media stellt eine große Herausforderung dar, insbesondere für junge Menschen, die sich in einer sensiblen Entwicklungsphase befinden.

 

Bedürfnisse von Jugendlichen

 

Identitätssuche: Jugendliche suchen nach Orientierung und Zugehörigkeit.

Islamisten bieten eine scheinbar klare Identität und Gemeinschaft.

Sinn und Gerechtigkeit: Jugendliche sind empfänglich für Botschaften gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung.

Islamisten instrumentalisieren diese Gefühle für ihre Propaganda.

Frustration und Ausgrenzung: Jugendliche, die gefrustet sind und sich ausgegrenzt fühlen, sind anfälliger für extremistische Ideen.

Islamisten bieten eine Gemeinschaft an, in der sie sich akzeptiert und wertgeschätzt fühlen.

Soziale Medien und Online-Propaganda: Social Media Plattformen werden von Jugendlichen stark frequentiert. Selbstdarstellung, Kommunikation und Identitätskonstruktion spielen eine wichtige Rolle.

Islamisten nutzen diese Kanäle, um Jugendliche anzusprechen. Sie verbreiten Propaganda und Hassbotschaften in jugendgerechter Sprache.

Rebellion: Jugendliche rebellieren oft gegen Autoritäten und Normen.

Islamistische Gruppen bieten ihnen die Möglichkeit, gegen das "Establishment", gegen den "Westen" und seine Werte zu rebellieren.

Mentoren und "Brüderlichkeit": Eine vertrauensvolle Ansprechperson, die Orientierung und Antworten auf alle Fragen bietet, ist eine wichtige Bezugsperson.  

Islamisten offerieren jungen Menschen persönliche Zuwendung und Unterstützung. Sie schaffen ein Gefühl von Familie und Zusammengehörigkeit.

Kontrolle und Manipulation: Informationen haben Einfluss auf Jugendliche und kritisches Denken ist eine Fähigkeit, die erlernt werden muss, genauso wie die Einschätzung der Glaubwürdigkeit von Aussagen.  

Islamisten nutzen gekonnt psychologische Tricks, um Jugendliche zu manipulieren und zu kontrollieren, indem sie sie von ihrem Umfeld isolieren und kritisches Denken unterdrücken.