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Die Weimarer Republik

Um die Entstehung des Grundgesetzes zu erklären, müssen wir etwas weiter ausholen und in der Geschichte bis zur Weimarer Republik zurückgehen. Offiziell gegründet wurde die Weimarer Republik nach dem Ende des Ersten Weltkriegs im Jahr 1919 durch die Verabschiedung der Weimarer Verfassung, die das Ziel einer demokratischen und rechtsstaatlichen Ordnung verfolgte. In der Verfassung wurden unter anderem Freiheits- und Grundrechte, die Gewaltenteilung sowie demokratische Prinzipien festgehalten.

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Die Anfänge der Demokratie in Deutschland 

Die Weimarer Republik gilt als die erste parlamentarische Demokratie Deutschlands. Mit Einführung dieser endete das deutsche Kaiserreich. Denn nach der militärischen Niederlage Deutschlands und der Novemberrevolution im ersten Weltkrieg musste der damalige Kaiser Wilhelm II. zurücktreten und eine Fortführung der Monarchie war undenkbar. Der Sozialdemokrat Friedrich Ebert wurde damals zum Staatsoberhaupt  gewählt. Der Reichspräsident hatte weitreichenden Einfluss und wurde aufgrund seiner umfassenden Befugnisse als eine Art ‚Ersatzkaiser‘ angesehen. Die Weimarer Republik stand von Beginn an auf wackligen Beinen: Der Krieg war vorbei und das Land war gezeichnet durch Armut und wirtschaftliche Not; große Teile waren zerstört. Die Inflation verschärfte diese Situation und führte zu einer anhaltenden Krise. Außerdem waren nicht alle Menschen Befürworter einer Demokratie und so kam es gehäuft zu Putschversuchen gegen die Regierungsform.

Ein weiteres Problem der Weimarer Republik war, dass bei Wahlen das reine Verhältnisrecht angewendet wurde. Das heißt, dass alle zur Wahl stehenden Parteien entsprechend ihrer Stimmen einen Sitz im Parlament erhielten. Somit zogen auch Parteien mit nur sehr wenigen Stimmen ins Parlament ein. Die Vielzahl an Parteien aus verschiedenen politischen Strömungen führte zu vielen Meinungsverschiedenheiten und Instabilität. Die Parteien, die die Weimarer Republik am vehementesten ablehnten waren die linkesxtreme KPD (Kommunistische Partei Deutschlands), sowie die faschistische NSDAP (Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei).

Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 und der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler endete die Weimarer Republik. Aus der demokratischen Republik wurde eine totalitäre Diktatur.